Gemeinsam Wegschauen – Boykott WM 2022 in Katar

Eigentlich haben der BDKJ Düsseldorf und die botschaft mit Fußball gar nicht so viel am Hut. Mit Menschenrechten, Vielfalt, Nachhaltigkeit, Mitbestimmung, Demokratie und Gleichberechtigung allerdings eine ganze Menge! Und das ist auch der Grund dafür, dass wir die Fußball WM boykottieren. Warum genau? Darum:

  • Auf den Baustellen der Sportstätten der WM 2022 arbeiten tausende Niedriglohnarbeiter aus Nepal, Pakistan, Indien, Bangladesch und den Philippinen. Unter zum Teil sklavenähnlichen Bedingungen und zu äußerst geringen Löhnen sind sie es, zu deren Lasten die WM aus dem Boden gestampft wurde. Es gab viele Unfälle bei denen Arbeiter zu Tode kamen – einer Analyse des „Guardian“ zufolge soll es mehr als 6500 Ofer gegeben haben. Viele Arbeiter müssen erstmal eine sehr hohe Vermittlungsgebühr zahlen, um überhaupt einen Job zu bekommen. Diese Gebühr frisst den Lohn mehrerer Monate direkt wieder auf. Abhilfe könnte ein von FIFA und katarischen Behörden eingerichteter Entschädigungsfonds leisten, der den Arbeitern diese Gebühren erstattet. Der ist aber (Stand Oktober 2022) nicht in Sicht. „Human Rights Watch“ berichtet, dass die katarische Polizei LGBTQ Menschen ohne ersichtlichen Grund festnimmt, über Wochen einsperrt und psychisch sowie körperlich misshandelt.
  • In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Hinweise darauf, dass im Zusammenhang mit der Vergabe der WM nach Katar Schmiergelder an FIFA Funktionäre geflossen sein sollen. Neben dem Verdacht auf Korruption, spiegelt die Entscheidung für die Austragung in Katar die Denkrichtung der FIFA wider: Profit vor Sport.
  • In Sachen Nachhaltigkeit und Ökologie schneidet die WM nicht gut ab. Katar ist nachgewiesenermaßen kein Fußball-Hotspot und eine nachhaltige Nutzung der 8 Stadien (darunter 6 Neubauten!) ist unwahrscheinlich. Zudem sind Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort knapp, weil vieles noch nicht fertig gestellt wurde. Gelöst werden soll dieses Problem, indem pro Spieltag 160 Pendelflüge aus Nachbarländern die Fans ins Stadion liften sollen – Klimaneutralität sieht anders aus!

Es geht uns nicht darum, grundsätzlich alles an Katar und den dort lebenden Menschen schlecht zu reden. Vielmehr wollen wir Informationen an die Hand geben, die euch zum Nachdenken anregen sollen und die andere Seite der glitzernden schillernden Sportwelt zeigen. Es geht uns mit dieser Aktion nicht nur darum „Gemeinsam Wegzuschauen“, sondern daran zu appellieren genauer HINZUSCHAUEN, wenn unser Konsum mit direktem Unrecht in der Welt zusammenhängt. Am Ende müsst ihr selber entscheiden, wo ihr euch in Sachen Fußball WM 2022 „einsortieren“ möchtet.

Solltet ihr noch Anmerkungen haben, dann nehmt gerne Kontakt zu uns auf!